Renault 19: Von Argentinien bis Türkei

02

Juli

2012

Zunächst wird an dieser Stelle die irreführende Überschrift erklärt: Nein, niemand hat es gewagt, in einem Renault 19 von Argentinien bis in die Türkei zu fahren, der Kompaktklassewagen kann ohnehin nicht schwimmen. Es geht darum, dass die Franzosen dieses Pkw-Modell bis zum Jahr 2000 in Argentinien und bis 2003 in der Türkei produzierten.



Geschichte



Getreu nach dem Renault-Motto „Autos zum Leben“ ist der Renault 19 das Ergebnis eines Programmes, das in nur 42 Monaten verwirklicht wurde. Für ein so gutes Auto eine relativ geringe Zeit. Die Entwicklung des Pkws begann Ende 1984. Bereits acht Monate später war das Außendesign festgelegt. Bis zum April 1986 wurden die Feinarbeiten am Innenraum abgeschlossen. Im Mai 1988 ging der R19 in Serie. Zur Überprüfung der Technik legten die Testfahrzeuge mehr als 7,5 Millionen Kilometer zurück. Ganz schön flott die Franzosen, hoffentlich sind sie in anderen Bereichen nicht genauso schnell.



Aussehen und Modelle



„Renault Design“ entwickelte zusammen mit dem Italiener Giorgio Giugiaro das Design des R19. Im Gegensatz zu anderen Fahrzeugen entwickelten die Franzosen zunächst die sportlichere Modellversion mit 16V, einem leistungsfähigen Fahrwerk, Bremsen sowie einer wundschlüpfrigen Aerodynamik. So konnte gewährleistet werden, dass die Teile auch in der „normalen“ Version zum Einsatz kommen. Was die Franzosen bereits zu jener Zeit drauf hatten, zeigt der sehr gute cW-Wert des R19: Nur 0.31. Um diesen zu erreichen, wurde der Renault 19 im Windkanal optimiert. Zum Vergleich: der 1998er Opel Astra hat denselben Wert, wurde allerdings zehn Jahre später entwickelt. Der R19 16V erreichte dank eines tieferen Fahrwerks, neuen Seitenschwellern sowie Front- und Heckspoiler einen cW-Wert von 0.30.



Hier kannst du übrigens das Datenblatt eines Renault 19 1.4 Energy bewundern, falls du der portugiesischen Sprache mächtig bist.



Übrigens: In Kolumbien wird der R19 auch heute noch gebaut, allerdings nur als Stufenheckvariante. Die Cabrios und Fließheckversionen sind selbst dort ausgestorben.



Probleme des R19



Wie jedes andere Fahrzeug auch wird der R19 von diversen Problemen geplagt und hat einige Schwachstellen: In puncto Karosserie sind es die hinteren Radläufe der Stufenheck- und Schrägmodelle. Auch die vordere Haubenkante der Modelle nach dem Facelift Mitte 1992 machen Probleme. Ein Blick auf die DAT/VDA Liste zeigt, dass alle R19 Fahrzeuge nicht E10 verträglich sind. Verwunderlich ist das natürlich nicht, der Renault hat schon einige Jahre auf dem Buckel.


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