Von einer glatten Sache kann beim Wuppertaler SV aktuell wohl keine Rede sein. Es geht auf und ab. Zwischen ernüchternden Niederlagen und atemberaubenden Spielen mit verdientem Sieg ist zurzeit wirklich alles zu sehen. Ist das Team aus der Balance? Oder liegt es an dem immer größer werdenden Druck, der auf der Mannschaft lastet?
Ja, sie spielen Fußball, doch einem entspannten Spiel kommt das definitiv nicht mehr gleich. Hier sind Profis am Werk, die ihr Äußerstes geben müssen, um zu beweisen, dass Sie den Platz im Team auch tatsächlich verdient haben. Die Vermutung liegt nahe: Vielleicht benötigt die Mannschaft einen Gegenpol, eine verdiente Entspannung, einen Besuch im Echtgeld Casino, bei dem man einfach einmal alles dem Glück überlassen kann und nicht mehr selbst die Verantwortung für den Gewinn trägt.
Ob das tatsächlich so ist, kann wohl Trainer Björn Mehnert am ehesten beantworten. Wir wollen uns jetzt allerdings erst einmal etwas genauer ansehen, wie das Auf und Ab im August 2021 seinen Lauf genommen hat.
Die Niederlage gegen Essen – War sie wirklich verdient?
Die Medien haben es schnell klar postuliert und sprachen von einer verdienten Niederlage gegen Essen. 1:0 ist das Spiel gegen den Gegner aus Nordrhein-Westfalen ausgegangen. Doch war die Niederlage wirklich verdient? Hätte eine andere Schiedsrichterentscheidung in der 8. Minuten vielleicht das Spiel ganz anders ausgehen lassen?
Bereits nach wenigen Minuten stand die Frage im Raum, ob ein Elfmeter fällig sei. Schiedsrichter Martin Ulankiewicz entschied dagegen. Von da an ging es bergab. Der WSV zeigt sich wahrlich nicht von seiner besten Seite, die Spieler wirken langsam, ja fast demotiviert und schaffen es nicht, die wenigen Chancen auch tatsächlich in Tore zu verwandeln. Der RWE hingegen blieb konstant beim Druckaufbau und Torschütze Sandro Plechaty machte den Sack in der 35. Minute letztendlich innerhalb weniger Sekunden zu, als er den Führungstreffer für den RWE schoss.
Auch wenn die Führung vom Gegner nicht ausgebaut wurde, steht eines fest: Der RWE war in diesem Spiel ganz eindeutig die klar bessere Mannschaft und lies den WSV weit hinter sich. Doch was war passiert? Wieso half selbst der frühe Wechsel nach einer Stunde, der Jannis Kübler und Roman Prokoph ins Spiel brachte, nicht aus, um den Druck nach vorne zu verstärken? Im Rückblick wissen es auch die Spieler selbst nicht. Es war kein guter Tag für den WSV.
Der spektakuläre 4:1 Sieg in Straelen
Von der Niederlage in Essen hat sich der WSV allerdings schneller erholt, als so manch ein Fan es für möglich gehalten hätte. Bereits wenige Tage nach der ernüchternden Niederlage zeigte sich die Mannschaft von ihrer besten Seite.
Der WSV schafft es im Auswärtsspiel in Straelen, mit 4 Toren das Spiel zu dominieren, und das ganz ohne eigene Fans, diese waren nämlich beim Spiel aufgrund der aktuellen Corona-Lage nicht zugelassen. Allein der Gastgeber durfte Fans ins Stadion bringen (in sehr beschränkter Anzahl), die Anhänger des WSV konnten das gelungene Spiel nur online im Livestream verfolgen.
Angefangen hatte es nicht wirklich gut für den WSV. Das 1:0 ging an Straelen mit dem Führungstreffer von Cagatay Kader, und zwar bereits in der 6. Minute. Davon zeigte sich der WSV jedoch unbeeindruckt. Die Mannschaft schaffte es diesmal, sich vom Rückstand nicht in Lethargie versetzen zu lassen, sondern reagierte mit deutlich gesteigertem Druck und noch mehr Vorwärtsdrang. Das Konzept ging am Ende auf. Dass am Ende sogar ein 4:1 Sieg drin ist, hätte zu Beginn allerdings wohl niemand gedacht.
Die Reaktion des WSV auf die Niederlage gegen Essen war laut Stephan Küster, sportlicher Leiter des WSV, „stark“. Trainer Mehnert spricht von einer flexiblen Mannschaft und einem richtig guten Spiel. Ganz zu Recht – das zeigen nicht nur die 4 Tore der Mannschaft, sondern vor allem auch das insgesamt überragende Spiel, das die Wuppertaler Elf gezeigt hat. Jetzt heißt es weitermachen, so Mehnert, und auch in den folgenden Spielen soll gezeigt werden, was die Mannschaft wirklich drauf hat.
Covid-19-Sorgen in Wuppertal – Auch die WSV Spieler sind besorgt
Tests, Impfungen und auch der psychische Einfluss der Corona-Krise gingen natürlich nicht spurlos am WSV vorbei. Auch wenn es im Kader selbst kaum Fälle gab, das gesamte Umfeld steht unter Höchstspannung und blickt mit großer Sorge auf stets weiter steigende Fallzahlen. Ob das mit ein Grund für die enttäuschende Leistung im Essen-Spiel war, ist unklar. In jedem Fall hat sich der WSV schnell wieder erholt.
Nicht so jedoch Wuppertal in puncto Covid-19-Pandemie. Die Fälle steigen, der Trend geht in die falsche Richtung. Aktuell steht Wuppertal an der Spitze der Corona-Risikogebiete Deutschlands und weist die höchste 7-Tage-Inzidenz in ganz Deutschland auf. Sie liegt inzwischen deutlich über 200, so dass sich Wuppertal inzwischen sogar vor Leverkusen und Rosenheim an die erste Stelle der Problemgebiete in Sachen Covid-19 geschoben hat. Kein erster Rang jedoch, den man in Wuppertal gerne sieht.
Sind Impfungen die Lösung?
Der Oberbürgermeister fordert deshalb strenge Maßnahmen, und zwar vor allem für Ungeimpfte. Ihnen würde dann der Zutritt zu Aktivitäten im Freizeitbereich kaum noch möglich sein. Nur noch Geimpfte oder Genesene sollen teilnehmen können, die sogenannte 2G-Regel. So soll sich die Impfbereitschaft erhöhen und damit die Inzidenz verringern lassen. Eines zeigen die Statistiken nämlich eindeutig: Die Covid-19-Pandemie ist zu einer Pandemie der Ungeimpften geworden.
Die Inzidenz unter Geimpften liegt im einstelligen Bereich, auch in Wuppertal. Der Weg nach vorne soll genau deshalb in Richtung Erhöhung der Impfrate gehen. Kein leichtes Unterfangen, sind die Fronten zwischen Impfbefürwortern und Impfgegnern inzwischen stark verhärtet. Während die einen von Solidarität sprechen und davon, dass die Impfung der einzige Weg zurück zur Normalität sei, werfen andere der Regierung Freiheitsberaubung vor und sehen den steigenden Impfdruck als Eingriff in die Autonomie über den eigenen Körper.
Die Covid-19-Problematik im Fußballbereich
Während in der allgemeinen Bevölkerung immer noch viele Menschen der Impfung skeptisch gegenüberstehen, sieht das Bild in den meisten Fußballvereinen auch heute schon anders aus. Vereine haben sogar bereits freiwillig die 2G-Regel eingeführt, um Ansteckungen vorzubeugen und somit auch weiterhin eine stattfindende Fußballsaison zu garantieren.
Durch den nahen Kontakt der Spieler würden Ansteckungen sich ansonsten rasant ausbreiten und schnell den gesamten Sport lahmlegen. Ein Szenario, das man sich weder in Wuppertal noch anderswo vorstellen möchte. Ob die 2G-Regel für den Zutritt zu Freizeitaktivitäten zumindest in Wuppertal schon bald allgemein in Kraft tritt, wird sich vermutlich bereits in den nächsten Tagen entscheiden. Eines ist Politikern und auch der Bevölkerung inzwischen klar: Den aktuellen Corona-Trend der Region gilt es auf jeden Fall schnellstmöglich umzukehren.