Redewendungen und geflügelte Worte rund um das Glücksspiel

21

Januar

2022

Unsere Alltagssprache ist voll von Redewendungen und mehrdeutigen Phrasen. Die Bedeutung, die solchen Formulierungen im Gespräch zukommt, ist meist im übertragenen Sinne zu verstehen. Hinter Redewendungen und geflügelten Worten steckt eine Geschichte, die manchmal verblüffen kann.
Eine besonders vielfältige Quelle für Formulierungen, die wir im übertragenen Sinne verwenden, um etwas bildlich zu verdeutlichen, ist die Welt des Glücksspiel. Ihr entspringt eine Fülle geflügelter Worte und Sprichwörter, die wir in der Alltagssprache gerne und häufig verwenden. Die Bedeutung dahinter ist manchmal recht offensichtlich, manchmal aber auch überraschend oder gar lustig.
Werft gemeinsam mit uns einen Blick auf die bekanntesten Redewendungen aus der schillernden Welt des Glücksspiels und lasst euch von ihren Hintergründen und ihrer Entstehungsgeschichte überraschen.

Die Menschen und ihr Glücksspiel


Dass das Glücksspiel umfangreichen Einfluss auf die Alltagssprache genommen hat, ist nicht verwunderlich. Bereits vor mehr als 5.000 Jahren sollen die Menschen Spiele gekannt haben, deren Ausgang ausschließlich auf den Zufall zurückzuführen war. In China wurden Würfel gefunden, die Forscher auf etwa 3.000 v. Chr. Datiert haben. Schon damals soll man im Land des Lächelns Zerstreuung in Würfelspielen gesucht haben. Die chinesischen Würfel unterscheiden sich in ihrer Form von den sechsseitigen Würfeln, die heute noch im Gebrauch sind. Diese sollen ungefähr 2.000 v. Chr. in Ägypten aus Knochen und Elfenbein hergestellt worden sein.
Der griechische Dichter Sophokles schreibt die Erfindung des Würfelspiels dagegen einem Helden der griechischen Mythologie zu. Er soll sie während der Belagerung Trojas ersonnen haben, um seine Mannen bei Laune zu halten. In den frühen Werken der griechischen Geschichte ungefähr 500 v. Chr. tauchen Würfelspiele erstmals auf.
Die Faszination, die Glücksspiele aller Art seit jeher auf die Menschen ausgeübt haben, ist auf den Reiz des Vorhersagens des Unvorhersagbaren zurückzuführen. Die Menschen haben sich immer schwer damit getan, sich blindlings in ihr Schicksal zu ergeben und haben nach Wegen gesucht, um den Schleier der Ungewissheit zu lüften, der die Zukunft vor ihren Blicken verbirgt. In jedem Spiel, bei dem der Ausgang von Glück oder dem Zufall bestimmt wird, ist dieselbe Faszination enthalten. Der Wunsch, eine Strategie für das nahezu Unplanbare zu entwickeln, ist in den meisten Menschen stark ausgeprägt.
Im Laufe der Jahrhunderte hat sich das Glücksspiel in vielen Aspekten gewandelt. Das Repertoire wurde erweitert, Regeln angepasst und vieles wurde enger in einen gesellschaftlichen und damit auch rechtlichen Rahmen eingebunden. Eine der prägendsten Veränderungen ist wahrscheinlich das Aufkommen der Online Casinos, die dem Glücksspiel noch einmal völlig neue Wege geöffnet haben. Wer selbst schon einmal den Online Casino Test gemacht hat, konnte aber wahrscheinlich feststellen, dass auch din diesem hochmodernen Sektor immer noch viele traditionelle Elemente enthalten sind.
In unserer modernen Alltagssprache sind die Spuren der langen Glücksspieltradition deutlich zu erkennen. Hier sind die bekanntesten Redewendungen und geflügelten Worte, auf die wir immer wieder gerne zurückgreifen.

Ein Ass im Ärmel haben


Diese Redewendung geht auf klassische Kartenglücksspiele wie Poker oder Blackjack zurück. Spieler, die ein Ass in ihrem Ärmel versteckt hatten und dies unauffällig ziehen konnten, waren in der Lage, ein ungünstiges Blatt zu verbessern und damit auch unter widrigen Umständen möglicherweise noch den Sieg herbeizuführen.
Auch im übertragenen Sinne bedeutet diese Redewendung, eine ungünstige Ausgangssituation zum Guten wenden zu können, weil noch eine zusätzliche Option zur Verfügung steht. Manchmal trägt man statt des sprichwörtlichen Asses auch „einen Trumpf im Ärmel“. Beide Varianten haben denselben Ursprung, denn in vielen Kartenspielen gilt das Ass als besonders gute Karte oder eben als Trumpf. Der negative Aspekt des Falschspiels fällt bei der Verwendung dieser Redewendung jedoch nicht ins Gewicht.
Wer also noch ein Ass im Ärmel hat, wird seine Mitmenschen auch dann noch überraschen und sein Blatt wenden können, wenn es nicht gut für ihn aussieht. Oh, haben wir da etwa gleich das nächste Sprichwort entdeckt?

Das Blatt wenden


Auch dieses geflügelte Wort stammt aus dem Kartenglücksspiel, genauer gesagt aus dem Poker. Wenn sich das Blatt wendet, wird aus einer nicht zum Gewinnen geeigneten Kartenhand (Blatt) durch Ziehen neuer Karten ein besseres Blatt. Die Umstände haben sich geändert, sodass der Glücklose nun doch wieder auf der Gewinnerstraße ist.
Dieselbe Bedeutung hat die Redewendung auch in der Alltagssprache. Wenn sich das Blatt wendet, ändern sich ungünstige Umstände zum Guten, sodass sich eine aussichtslos wirkende Situation doch noch positiv entwickeln kann.

Seine Trümpfe richtig ausspielen


Wer im Kartenspiel seine Trümpfe richtig ausspielt, hält gute Karten auf der Hand und legt sie zum richtigen Zeitpunkt ab, um das Spiel so zu seinen Gunsten zu beeinflussen. Die Redewendung hat in der Alltagssprache dieselbe Bedeutung. Hier geht es um positive Faktoren oder Umstände, die in der passenden Situation richtig eingesetzt werden können, um sich in eine günstige Position zu bringen. Wer seine Trümpfe richtig ausspielt, nutzt seine Chancen und Möglichkeiten zu seinem Vorteil.

Einstürzen wie ein Kartenhaus


Habt ihr auch schon einmal versucht, ein Kartenhaus zu bauen? Die einfachen Modelle sind wahrscheinlich kein Problem, aber je komplexer der Aufbau, desto schwieriger wird es. Stößt man beim Bau unglücklich an den Tisch oder berührt die falsche Karte, stürzt, das gesamte Gebilde ein.
Wenn etwas in der Alltagssprache einstürzt, wie ein Kartenhaus, war es von Anfang an eine wackelige Angelegenheit. Allzu hochtrabende Pläne und ehrgeizige Vorhaben, die von zu vielen unsicheren Faktoren abhängen, stürzen nicht selten früher oder später einfach ein wie ein Kartenhaus.

Die Wildcard


Die Wildcard ist ein geflügeltes Wort, das in der Sportwelt häufig gebraucht wird. Die wohl bekannteste Wildcard ist die, die in den Play Offs der NFL zum Einsatz kommt. Die Wildcard wird vor Beginn eines Turniers an einen potenziellen Teilnehmer vergeben, der so die Berechtigung erhält, am Wettkampf teilzunehmen, ohne die formelle Qualifikation über einen Leistungsnachweis erwerben zu müssen.
Ursprünglich stammt die Wildcard aus dem Poker. Damit ist eine zusätzliche Karte gemeint, meist ein Joker, der das Kartendeck ergänzt und die der Spieler in eine Karte umwandeln kann, die er für sein Blatt benötigt.
Auch in Slotgames sind die Wilds beliebte Symbole. Sie sind eine Art Platzhalter und können in jeder Runde in das Symbol verwandelt werden, das in einer Kombination benötigt wird, um eine Gewinnlinie zu erreichen.

Ein abgekartetes Spiel


Dieses geflügelte Wort beschreibt ein Komplott, bei dem sich mehrere Parteien abgesprochen haben, um einer weiteren Partei einen Nachteil zu bringen. Der Ursprung der Redewendung liegt im Kartenspiel. Ein abgekartetes Spiel war eines, bei dem der Geber den Kartenstapel eingesehen hat, um sich vor dem Austeilen einen Vorteil zu verschaffen.

Jemandem Paroli bieten


In der Alltagssprache bedeutet diese Redewendung, für sich einzustehen und seinem Gegenüber die Stirn zu bieten. Ursprünglich stammt der Ausdruck aus einem französischen Kartenspiel mit dem Titel „Pharo“. Paroli ist der Name einer Karte aus dem Pharo-Deck, die in einem Spielzug zurückbehalten wird, um sie zu einem späteren Zeitpunkt mit höherem Gewinn einzusetzen.

Das Pokerface


Das Pokerface entstammt dem gleichnamigen Kartenspiel. Es beschreibt eine möglichst emotionslose Mimik der Spieler, die darauf abzielt, den Gegnern keinen Hinweis auf die Qualität des eigenen Blattes zu geben.

In der Alltagssprache wird das Pokerface gerne bemüht, um anzudeuten, dass jemand sich bewusst nicht in die sprichwörtlichen Karten schauen lässt. Auch in der Psychologie ist das Pokerface zu einem medizinischen Fachbegriff geworden. Er bezeichnet eine klinische Gefühlsarmut, die entsteht, weil Betroffene Emotionen nicht richtig verarbeiten können. Typische Begleiterscheinung dieses neurologischen Krankheitsbildes ist die emotionslose Mimik die auch das Pokerface am Spieltisch charakterisiert.


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